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Mein WHY Teil 1 – Ausstieg zum Energie-Tanken, durchatmen und neu entdecken!

Inspiriert von drei fantastischen Frauen –Sabine Asgodom, Laura Seiler und Maja Göpel!

 

1. Klassische Konzernkarriere mit persönlichen Fragezeichen

18 Jahre, 2 Konzerne, Vertrieb und 12 Jahre Führungskraft. Ich bin sehr dankbar für viele spannende Erfahrungen und Möglichkeiten persönlich wachsen zu können. Highlights meiner Karriere haben immer mit Dialogen mit engagierten und wertschätzenden Kolleg*innen zu tun. Gemeinsam Herausforderungen zu meistern und Erfolge zu feiern bleiben unvergesslich.

In den ersten Jahren ging es um die eigene „Produktion“ – wie viele Versicherungen mit welchen Beiträgen hatte ich verkauft? Irgendwann hatte ich mich daran gewöhnt und bis zuletzt war es normal, über Vertriebszahlen wöchentlich zu berichten. Als Führungskraft lernte ich mit klassischen KPI’s (Kennzahlen) umzugehen und damit zu jonglieren.

Als ich einem ausgezeichneten Auszubildenden (über 2 Jahre hohes Engagement und super persönliche Entwicklung in meinen Teams) einen Arbeitsvertrag zur Übernahme anbieten wollte, wurde ich gebremst. Nein, dein Bereich und das Ressort sind rot. Ich eskalierte bis zum Vorstand, brachte zusätzlich viele sachliche Argumente und scheiterte. Ist-Zahlen hatten gewonnen, obwohl es klar war, dass der Bereich sehr bald genau dieses Know-How und die Lust auf aktiven Vertrieb benötigte. Es kam, wie ich vorhergesagt hatte, aber das System lies keine externen Mitarbeiter wegen der Rot-Meldung des Ressorts zu.

 

2. Ohne Sinn sinkt das Energielevel

Ich merkte bei diesem „verlorenen“ Kampf das erste Mal bewusst, dass mir Sinnlosigkeit viel Kraft kostet. Sabine Asgodom hatte ich einige Wochen zuvor bei einem Vortrag erlebt. Sie spricht über erfolgreiche Mitarbeiterführung und stellt zu Anfang das persönliche Sinn-Thema in den Vordergrund. Den von ihr beschriebenen Energieverlust durch Sinnlosigkeit erlebte ich zumindest für einige Wochen.

Als ich dann fünf Jahre später als inzwischen Deutschland Geschäftsführer „meine“ erfolgreiche und profitable Unternehmung auflösen und in den größeren Teil des Konzerns integrieren sollte, lief das persönliche Gefühlsfass (endlich) über. Kapitalistische Erklärungen halfen mir nicht. Ich spürte damals schnell, dass es Zeit wurde, etwas anderes zu tun. Nachdem ich als Kapitän das Schiff so gut wie möglich in den neuen Hafen gebracht hatte, bin ich raus!! Ohne zu wissen, was dann kommt, bin ich auf meine persönliche Reise gegangen.

 

3. Auszeit, Familienzeit und Energie tanken

Pause. Laptop weg, Outlook weg, Ruhe.

Zuerst ist es wie Urlaub. Dann wurde es etwas unruhiger, da mein Bewegungs- und Schaffensdrang nicht befriedigt wurde. „Herr Metten, gönnen Sie sich das“ sagte meine Coachin immer wieder. Das hat mir geholfen, tatsächlich loszulassen. Unser damals 9-jähriger Sohn und meine Frau hat es gefallen. Mit Corona konnte ich sogar anderen Familien anbieten, ihr Kind zu betreuen – vorher waren wir zumeist von der Hilfe anderer abhängig. So hatte ich zwischendurch drei Kinder am Mittagstisch sitzen und ich war glücklicher Hausmann und ein bisschen Lehrer. Gleichzeitig habe ich mir fast täglich kleine Auszeiten gegönnt und bin für mindestens eine Stunde spazieren oder joggen gegangen. Ich liebe es, draußen zu sein und die Natur, Luft und Wälder zu genießen. Nach dem ersten Lockdown bin ich für vier Tage allein auf die Insel Juist gefahren. Einfach mal laufen lassen, ohne Plan und ohne Ziel. Atmen. Das hat dank der Rückendeckung in der Familie super funktioniert.

Aber ohne es zu beschönigen – Ruhe zuzulassen und sich bewusst mit eigenen Themen auseinanderzusetzen, ist auch anstrengend und aufwühlend.

 

4. Inspiration durch 7Mind und Laura Seiler

Zurückblickend bin ich im Konzern gewollt in immer größere Hamsterräder gelaufen. Ein Grund: Ich mag keine Langeweile … oder wollte sie mir nicht gönnen?! So strebte ich nach immer mehr Verantwortung. Oft hatte ich mindestens zwei Rollen im Bereich und habe auf der einen Seite die Möglichkeit, viele Themen zu bewegen, durchaus genossen. Fasziniert war ich immer wieder von der häufig sehr positiven Entwicklung von Mitarbeitenden – heute würde man meinen Führungsansatz agil nennen. Auf der anderen Seite waren 2015 unruhiger Schlaf und Genervtheit erste Anzeichen für ungesunden Stress. Eine Ärztin empfahl mir damals autogenes Training auszuprobieren.

Letztendlich hat mir die APP „7Mind“ geholfen. Es war für mich ein toller Einstieg in die Meditation – morgens 7 Minuten in Ruhe NICHTS zu machen. Bewusst auf die Atmung zu achten und im Moment Innehalten sind absolut empfehlenswert!

Während meiner Dienstfahrten habe ich das klassische Radio ausgestellt und angefangen, Podcasts zu hören. Laura Malina Seiler mit „happy, holy & confident“ hat mir so manche Strecke versüßt. Sie bringt mir bis heute Inspiration zu verschiedenen Themen. Lauras Onlinekurs „Rise Up & Shine“ ist noch einiges tiefer gehender und bewegend. Zum Beispiel habe ich Dankbarkeit dadurch neu gelernt in den Alltag zu integrieren.

 

5. Der Fichtenwald stirbt

Während des Jahres 2020 wurde mir bei meinen Spaziergängen eins immer bewusster. Der Fichtenwald rund um Köln stirbt. Und das gilt auch für meine Heimat im Sauerland, wo gefühlt 80 % des Waldes aus Fichten besteht. Zuerst machte ich noch recht beeindruckende, nein eher bedrückende Fotos.

Doch spätestens in einem Wald bei Overath bin ich komplett ins Grübeln gekommen. Die Nadeln rieselten hörbar auf mich drauf, es roch faul, der Boden war komplett mit Nadeln bedeckt, die Fichten inzwischen nur noch dunkelbraun und düster … Ich habe Fotos und ein Video auch von diesem Wald gemacht. Diesmal war es bedrückender als je zuvor. Ich machte danach erst mal Pause.

 

6. Klimawandel, Verantwortung und das Jahrzehnt der Entscheidung!

Was war das denn? Ich wanderte weiter und dachte noch einige Tage später über diesen Wald nach. Glücklicherweise hat kein neues Hamsterrad die Gedanken wieder verdrängt und die Gefühle ignoriert. Es wurde mir in den nächsten Wochen immer klarer, dass wir so nicht weitermachen können! So können wir nicht wirtschaften! Wir tragen die Verantwortung für unsere Handlungen!

Ich behaupte, Gott wird uns wieder zurückschicken, wenn wir nichts für den Erhalt der Natur getan haben.

Stattdessen zerstören wir unser Paradies und letztendlich auch uns selbst. Der Klimawandel ist eindeutig menschengemacht und es gibt noch wenige Jahre, um uns vor sehr kritischen Kipppunkten zu bewahren. Als Einstieg empfehle ich das Buch von Frank Schätzing „Was, wenn wir einfach die Welt retten?“.

Für die meisten Wissenschaftler ist klar: Wir sind im Jahrzehnt der Entscheidung!

Innerhalb weniger Wochen verschlang ich einige weitere Bücher, hörte spannende Podcasts und recherchierte über Klimawandel, sozial-ökologisches Wirtschaften, Lösungen und Visionen. Hier begegnete mir das erste Mal die Erfolgsformel „regeneratives wirtschaften“. Maja Göpel hat mich mit ihren im Internet zu findenden Vorträgen und mit ihrem tollen Buch „Unsere Welt neu denken“ sehr bewegt. Wenn wir wollen, können wir schon mit dem heutigen Wissen alles verändern!

Es gibt großartige wirtschaftliche Vorbilder, die ökologisch, nachhaltig und erfolgreich wirtschaften und dabei Mehrwerte für die Natur und die Menschen schaffen. Daran will ich mich orientieren!

Fortsetzung folgt!

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